Salzburg hat im österreichweiten Vergleich einen hohen Radverkehrsanteil: Innerhalb der Stadt werden 20 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Den Radverkehr weiter zu fördern, wäre einer der kostengünstigsten Wege aus dem Verkehrsnotstand in Salzburg.  

Andere Städte machen es vor

Wie bringt man mehr Menschen aufs Fahrrad? Der Anteil der Radfahrenden stieg nach dem Bau des linksseitigen Salzach-Radwegs 2003 sprunghaft an; seitdem stagniert er. Europäische Beispiele zeigen: In Städten mit einem Netz an kreuzungsfreien, intuitiven Radwegen („Radschnellwegen“) fahren deutlich mehr Menschen mit dem Rad – bis zu 40 % aller Wege. Solche Radschnellwege könnten in Salzburg mit relativ geringem Aufwand entlang von Flüssen, Bächen, Bahnlinien und Stadtbergen errichtet werden.

 

Radschnellwege

Für Radfahrer führt der Weg vom Hauptbahnhof zur Salzach über eine schmale Spur auf der stark befahrenen Sankt-Julien-Straße. Reinhard Geiger (Radlobby Salzburg) und Rio Mäuerle (RioMoves) fordern stattdessen kreuzungsfreie, intuitive Radschnellwege. Foto: Dario Hornsteiner

Radverkehr prinzipiell mitdenken

Konkret sollte der Hauptbahnhof als Haupt-Radverkehrsbringer an den Salzach-Radweg angeschlossen werden – idealerweise mit einem kreuzungsfreien Radweg entlang der Bahnlinie. Würde der Radverkehr bei zukünftigen Umbauten von vornherein „mitgedacht“, könnten die Kosten gering gehalten werden. Beim Neubau des Nelböck-Viadukts und der Eisenbahnbrücke wurde jedoch die Chance verpasst, jeweils eine Radbrücke zu integrieren.

 

Eine erfolgsversprechende Maßnahme wäre auch der Lückenschluss am Radweg Salzburg – Freilassing: die schon lang diskutierte Radbrücke an der Bahnlinie über die Saalach. Die Umsetzung sollte nicht länger verschoben werden!

 

Die Initiative „Salzburg braucht Radschnellwege“ wird unterstützt von der Aktion Autofasten, RioMoves, Radlobby Salzburg, Naturschutzbund, Fairkehr, Uni Salzburg und Forum Mobil.

Dario Hornsteiner