Laut aktuellen Pressemitteilungen wird mit 26. Oktober 2021 das Klimaticket in sechs Bundesländern eingeführt. Die Ostregion hat sich leider noch nicht zu einem Beitritt durchringen können. Es ist zu hoffen, dass hier möglichst rasch eine Einigung erzielt werden kann.
Es wird nun schon seit über 15 Jahren an einem österreichweiten Ticket herumgebastelt, und immer scheiterte es bei der internen Erlösaufteilung. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass die Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs ein überaus komplexes System ist, welches über Jahrzehnte gewachsen ist und bei dem nur noch wenige Menschen überhaupt einen Gesamtdurchblick haben. Dieses Finanzierungssystem bildet aber auch interne Machtstrukturen ab, denn wer das Geld hat, schafft an, und dies nicht nur beim Öffentlichen Verkehr. Dieses System gilt es zu vereinfachen und transparenter zu gestalten, aber das ist ein anderes Thema und wird noch ein wenig der Lösung harren.
Warum ist nun aber gerade jetzt eine, wenn auch schrittweise, Einführung, des Klimatickets so wichtig? Die Einführung eines Klimatickets verringert signifikant Eintrittsbarrieren,
den Öffentlichen Verkehr zu benutzen, und ist so ein starkes Signal an die Bevölkerung und
auch an die Politik, dass Öffentlicher Verkehr als wichtig empfunden wird, um der Klimakrise zumindest ein wenig entgegenzutreten – es ist eine Einladung an die Menschen, auf den Öffentlichen Verkehr umzusteigen. Ohne komplizierten Ticketkauf, im Falle des Wechsels eines Verkehrsmittels (Bus/Bahn/Nahverkehr in einem Ballungsraum), kann ein jeder Besitzer eines Klimatickets alle Verkehrsmittel einfach benutzen. Kein Nachdenken, wo welches Ticket am günstigsten ist. Ein immer wichtiger werdender Nebenaspekt ist auch der Datenschutz: Beim Klimaticket ist das Preisgeben/Tracking der eigenen Identität während einer Reise nicht notwendig – Big Brother sieht Dich nicht.
Günter Emberger