Eine Seilbahn soll den Gaisberg weitestgehend autofreimachen. Die Talstation direkt an der Wolfgangsee-Bundesstraße ist mit den Linien 150/155 im Viertelstunden-Takt erreichbar.

Mehr als 90 Jahre nach der letzten Fahrt der Zahnradbahn auf den Gaisberg nimmt das Projekt einer neuen Gaisberg-Seilbahn konkrete Formen an. Seit dem Erwerb von Gut Guggenthal durch eine wirtschaftlich regional verankerte Unternehmergruppe vor zwei Jahren wurden intensiv Pläne geschmiedet, wie der Lebensraum Gaisberg autofrei(er) und klimafreundlicher werden kann. Erstmals liegt nun ein realisierbares Gesamtkonzept für eine Gaisberg-Seilbahn und die Neuordnung des Verkehrs auf den beliebten Salzburger Hausberg vor. Der Individualverkehr auf die Gaisbergspitze wird ab der Zistelalm noch deutlicher als bisher eingeschränkt, wenn die neue Seilbahn in Betrieb geht. Der Parkplatz auf dem Gipfelplateau kann renaturiert und noch besser für Erholungssuchende genutzt werden. Der beliebte Rundwanderweg wird über die Gaisberg-Seilbahn durch eine Mittelstation direkt erreichbar sein.
Die Talstation an der Wolfgangsee-Bundesstraße B 158 wird auf dem Grundstück einer ehemaligen Tankstelle errichtet und direkt an den ausgebauten Öffentlichen Verkehr angebunden. Die Gaisberg-Seilbahn wird von Anfang an in den Salzburger Verkehrsverbund integriert werden.
Damit wird die Seilbahnfahrt für Besitzer des Klimatickets kostenlos sein. ÖV-Stammkunden
bekommen also einen weiteren Benefit. Errichtet wird die Seilbahn von jener Unternehmergruppe, die das denkmalgeschützte Ensemble von Gut Guggenthal erneuert. Die Kosten für den Seilbahn-Bau sollen rund 20 Millionen Euro, die Bauzeit soll zwei Jahre betragen. Derzeit finden Abstimmungsgespräche mit Behörden und Naturschutz statt. Die Initiatoren hoffen, dass schon in ein, zwei Jahren mit dem Bau begonnen werden kann.
Anders als bei vergangenen Bahnplänen wird die Talstation nicht an der Gaisberg-Landesstraße L 108 neben dem Ensemble von Gut Guggenthal errichtet, sondern direkt an der Wolfgangsee-Bundesstraße. Das entlastet die Anrainer der nahen Siedlung sowie die Volksschule Guggenthal. Der Parkplatz für die Seilbahn-Nutzer ist neben der Talstation im Bereich der Auf- und Abfahrt zur Gruberfeld-Siedlung und zum neuen Gewerbegebiet bei der Guggenthaler Schlosserei auf bereits versiegelten Flächen geplant.

Autor
GÜNTHER
PENETZDORFER