Der öffentliche Verkehr hat die langen Corona-Lockdowns gut überstanden.

Abgesehen von den Reduktionen auf der Westbahnstrecke kam es zu keinen großen Einschränkungen. Und selbst diese Notverordnung hatte für die Reisenden einen Vorteil:
Erstmals konnten Tickets von ÖBB und Westbahn zwischen Salzburg und Wien in allen Zügen genutzt werden. Grund genug, eine sinnvolle Kooperation über Corona hinaus in Erwägung zu ziehen. Dasselbe gilt für die O-Busse und Busse in der Stadt Salzburg. Hier wurde der antiquierte Ticket-Verkauf beim Fahrer, bei der Fahrerin „Corona-bedingt“ eingestellt. Und siehe da: Es hat funktioniert! Grund genug, diese Regelung auch nach Corona beizubehalten. Notwendig sind dafür mehr Fahrscheinautomaten an zentralen Ein- und Umsteige-Haltestellen sowie bei den „Park & Ride“-Parkplätzen für die Touristen. Darüber hinaus müsste es auch möglich sein, Fahrscheine in den Hotels und Supermärkten und ganz allgemein in sehr vielen Geschäften zu erwerben. Ein gutes Beispiel wäre die Insel Ischia (IT): Dort war es schon vor Jahrzehnten möglich, fast überall Tickets zu kaufen. Jeder wusste, dass er bei fast jeder Fahrt kontrolliert werde.
Dass Bund, Land und Stadt den S-Link auf die Schiene gebracht haben, gehört zu den besonders erfreulichen Seiten der „Corona-Jahresbilanz“. Was noch fehlt, ist die Entschlossenheit der Stadtregierung, damit eine entscheidende Reduktion des Individualverkehrs einzuläuten. Mehr Stellplätze in der Mönchsberg-Garage und der neue Kreisverkehr beim Haus der Natur sind der falsche Weg. Im Gegenteil – es muss gelingen, den überbordenden Autoverkehr aus der Altstadt wegzubringen. Für den Zustellverkehr wäre eine Citylogistik mit Lastenrädern, kleinen E-Fahrzeugen u.ä. aufzubauen.

Peter Haibach


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