Die Stadt Salzburg ist an vielen Sommertagen wie eine belagerte Festung: Stau auf der Autobahn, Stau auf den wichtigsten Zufahrtsstraßen, Stau in der Stadt. Keiner kann raus, und keiner kann rein. 

Mitte August – der Notstand ist akut – präsentiert Verkehrslandesrat Mayr sein Mobilitätskonzept 2025. Mit dem zentralen Ziel dieses Konzepts hat Mayr es sich sehr leicht gemacht: Bis 2025 soll der Anteil des Öffentlichen Verkehrs am landesweiten Verkehrsaufkommen von heute 12 auf 14 Prozent gesteigert werden. Wien registriert jetzt 39 Prozent, Linz 21 und Graz 20 Prozent, die Stadt Salzburg 15 Prozent bei fallender Tendenz.

Der Landesrat handelt wie ein Arzt, der Krebs mit Aspirin statt mit Chemotherapie bekämpft, oder wie ein Feuerwehrmann, der einen Großbrand mit einem Gartenschlauch zu löschen versucht.

VerkehrsstauSein Einsatz für die Stadtregionalbahn soll wohl den Blick auf die Untätigkeit des Verkehrslandesrats vernebeln. Heute und morgen haben wir zwar Notstand, aber 2030 oder 2040 oder 2050 wird alles besser. Zur Erinnerung: Schon im Jahr 1992 war die Stadtregionalbahn im Forderungsprogramm einer wahlwerbenden Gruppe aufzufinden.

Bürgermeister Heinz Schaden unbeeindruckt

Völlig unbeeindruckt vom Verkehrsnotstand in seiner Stadt und rund um seine Stadt zeigt sich Bürgermeister Heinz Schaden. In einem Interview erklärt er, da könne man nichts unternehmen – in anderen Ländern wie China und Russland sei es noch viel schlimmer. Offensichtlich will er zuwarten, bis der permanente Stau die Stadt abriegelt und die Bewohner Atemschutzmasken tragen müssen, um sich gegen den Smog zu schützen – so wie es in Shanghai und Peking immer wieder der Fall ist.

Stadt und Land gefährden mit ihrer Untätigkeit die Lebensqualität im Zentralraum Salzburg und die Grundlagen für die künftige Entwicklung.


Arno Gasteiger
ehemaliger Vorstandssprecher Salzburg AG