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Die Teststrecke des selbstfahrenden Bus

Erste Station: Koppl – die letzte Meile

Die erste Station des selbstfahrenden Minibusses ist Koppl, eine Gemeinde im Salzburger Flachgau. Der Ort ist ein typisches Beispiel für die sogenannte letzte Meile: Das Ortszentrum ist ca. 1,4 km von der B 158 und damit von der Linie 150 (Salzburg – Bad Ischl) des Salzburger Verkehrsverbundes entfernt.

 

„Aus der Forschung wissen wir, dass diese Entfernung – die so genannte „letzte Meile“ – oft eine große Hürde ist, das vorhandene öffentliche Verkehrsmittel tatsächlich zu nutzen. Mit automatisierten Fahrzeugen als Zubringer könnte diese Lücke effektiv geschlossen und damit der öffentliche Verkehr attraktiver werden“, sagt Karl Rehrl.

 

„Wir freuen uns, dass Koppl zur ersten Station des selbstfahrenden Minibusses erkoren wurde. Zwischen Bundesstraße und Zentrum fährt zwar der Zubringerbus der Linie 152 – aus wirtschaftlichen Gründen aber nur sehr selten. Ein selbstfahrendes Fahrzeug könnte die Lücke für die weniger rentable Zeit schließen“, sagt Bürgermeister Rupert Reischl. In einem gemeinsamen Workshop wurde bereits mit der Koppler Bevölkerung gearbeitet, Meinungen und Befürchtungen eingeholt sowie zahlreiche weitere Szenarien erarbeitet, für die ein selbstfahrender Minibus eine Lösung darstellen könnte.

Selbstfahrender Minibus, Koppl, Teststrecke, Salzburg Research, PK, 20170424, Salzburg, (c)wildbild

Selbstfahrender Minibus in Koppl. Foto: wildbild

Den selbstfahrenden Minibus ausprobieren

Gemäß Automatisiertes Fahren Verordnung des BMVIT dürfen mit dem selbstfahrenden Minibus vorerst nur Testfahrten durchgeführt werden. Interessierte können den Minibus in Koppl jedoch an öffentlichen Testtagen kostenlos ausprobieren.

  • Wo: Der Digibus fährt als Zubringer zwischen Koppl Sperrweg (Bundesstraße 158, nähe Haltestelle Koppl-Sperrbrücke) und dem Gemeindezentrum von Koppl.
  • Wann: Wann genau der Bus fahren wird, hängt vom Testverlauf ab und wird rechtzeitig auf www.digibus.at bzw. via Twitter/Facebook kommuniziert.

 

Auflagen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie:
Der Bus fährt vollständig autonom mit einer maximalen Geschwindigkeit von 20 km/h auf öffentlichen Straßen. Eine geschulte Lenkerin bzw. ein geschulter Lenker sind bei allen Testfahrten ständig an Bord und können bei Gefahrensituationen jederzeit eingreifen. Während des Testzeitraumes dürfen Personen ausschließlich auf den vorgesehenen Sitzplätzen und nicht gewerblich befördert werden.

 

Die nächsten Stationen des selbstfahrenden Minibusses

Der Digibus bleibt bis auf weiteres im Bundesland Salzburg und wird in den kommenden Monaten in verschiedenen Einsatzorten auf Herz und Nieren getestet. Die weiteren Stationen werden sowohl öffentliche wie auch abgesperrte Strecken umfassen. In einer Kooperation mit dem ÖAMTC sollen beispielsweise spezifische Testszenarien in den ÖAMTC-Fahrtechnikzentren erprobt werden. Auch der Salzburg Ring soll als abgesperrte Teststrecke für die Erprobung von Testszenarien genutzt werden. Weitere öffentliche Teststrecken sind in Planung.

 

„Derzeit ist es für uns wichtig, dass wir unterschiedliche Teststrecken zur Verfügung haben, um gezielt spezifische Fahrsituationen zu testen, aber auch um praktische Erfahrungen mit der Technologie im realen Einsatz zu sammeln. Eine Mischung aus abgesperrten und öffentlichen Teststrecken ist daher notwendig“, sagt Karl Rehrl.

 

Salzburger Testumgebung für automatisierte Mobilität

 

 

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