Wo ist das Bett?

Ich zeige der freundlichen Zugbegleiterin mein Ticket und steige ein. Das richtige Abteil ist schnell gefunden, und ich sehe mich um: Da ist ja gar kein Bett! Dieses wird erst später aus der Wand gezaubert. Dafür gibt es eine gemütliche Sitzbank, etliche Ablagemöglichkeiten für Kleidung und Gepäck sowie ein Papiersäckchen mit einigen hilfreichen „Goodies“: Unter anderem Schlapfen, Ohrstöpsel, Seife und ein Handtuch. Auf dem Tisch wartet zur Begrüßung ein Fläschchen Prosecco: So kann eine Reise nach Italien gut beginnen! Wer noch andere Wünsche hat, kann diverse Getränke und kleine Speisen direkt beim Zugteam bestellen.

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Im Abteil ist auf kompakte Weise alles untergebracht, was man für die Nachtreise braucht.
 

 

Frühstücks- und Weckdienst

Nun kommt auch schon die Zugbegleiterin, erklärt mir alles und bittet mich, die Frühstückskarte auszufüllen. Im Schlafwagen ist ein Frühstück inklusive, das man sich aus einer Liste an Zutaten selbst zusammenstellen kann. An dieser Stelle kann man auch bekannt geben, wie lange vor der Ankunft man gerne geweckt werden möchte – der Vorteil davon ist, dass man bei einer eventuellen Zugverspätung noch etwas länger schlafen kann.
Als ich dann bereit für die Nachtruhe bin, bitte ich die Zugbegleiterin, das Bett zu machen. Mit einem schnellen Handgriff klappt sie aus der Wand ein bereits fertig gemachtes Bett heraus! Nachdem die Heizung heute einen Defekt hat und es nicht so richtig warm wird im Abteil, erhalte ich noch eine zweite Decke dazu.

Gute Nacht!

Zum Zähneputzen braucht man das Abteil nicht zu verlassen: Man klappt den Tisch nach oben, und schon kommt darunter ein kleines Waschbecken mit Spiegel zum Vorschein. Wenn man doch aufs WC und damit auf den Gang hinaus muss, sind die bereitliegenden Schlapfen sehr praktisch.

Ein letzter Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass wir gerade in Schwarzach-St. Veit sind. Jetzt mache ich es mir bequem im Bett und bin überrascht über die angenehme Bettwäsche und Matratze. Nachdem es doch manchmal etwas rumpelt, nutze ich auch die Ohrstöpsel und schlafe bald darauf ein.

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Persönliche Frühstücks-Auswahl im Schlafwagen

Verspätungen einplanen

In der Früh ist es noch etwas kälter geworden im Abteil, die Zugbegleiterin entschuldigt sich nochmals und bietet mir an, das Frühstück in ein freies Abteil im Sitzwagen nebenan zu servieren. Ich bin sehr überrascht, dass die Semmeln wie frisch vom Bäcker schmecken – die müssen doch schon am Vorabend irgendwo eingeladen worden sein? Das Frühstück besteht aus Markenprodukten und sogar einem Bio-Jogurt. Während ich gemütlich esse, fällt mir auf, dass unser Zug immer wieder anhält, etwas beschleunigt, dann wieder stoppt – da herrscht wohl Stau auf der Schiene in der Zufahrt zum Mailänder Hauptbahnhof. So kommt dann doch noch eine halbe Stunde Verspätung zusammen, und ich verlasse um 09:45 Uhr ausgeschlafen und gestärkt die monumentale Bahnhofshalle von Mailand.

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