Diese Fahrausweiskategorie hat sich in der Schweiz zu einem wahren Renner entwickelt. Die Generalabonnemente (GA) gelten nicht nur für die Strecken der SBB, sondern auch auf denjenigen der Privatbahnen sowie für Bus, Tram und sogar fürs Schiff mit wenigen Ausnahmen. Bei den meisten Luftseilbahnen werden vergünstigte Tarife für GA- Besitzer angewandt.  

Das GA kostet pro Jahr CHF 3.655,– (EUR 3.385,–) in der zweiten und CHF 5.970,– (EUR 5.530,–) in der ersten Klasse. Wird es werktäglich für die Fahrt zur Arbeit benutzt, kostet es beispielsweise zwischen Zürich in Bern fünfmal weniger als eine normale Fahrkarte. Es darf also als wahrer Preisknüller bezeichnet werden, ist sehr beliebt und hat zu einer Entlastung der Straße beigetragen.

GA als Opfer des eigenen Erfolgs?

Tatsächlich brechen wegen dieser Fahrausweise die Einnahmen massiv ein, was Bestrebungen auslöst, die Preise für Pendlerinnen und Pendler überdurchschnittlich zu erhöhen. Diese Bestrebungen mögen, kommerziell gesehen, einleuchten, gleichwohl warnt aber Pro Bahn Schweiz vor einseitigen Korrekturmaßnahmen. Sobald sich ein GA nicht mehr lohnt, wird aufs eigene Auto ausgewichen. Die Züge werden sich leeren, was wieder weniger Einnahmen mit sich bringt.

Wagnis GA in Österreich

Tatsächlich kosten in anderen Ländern solche Generalfahrausweise ein Mehrfaches dessen, was sie in der Schweiz ausmachen. Es darf auch die Frage einer gleich hohen Rabattierung in den Raum gestellt werden, was nicht heißt, dass sie in der Schweiz massiv reduziert werden soll. Dazu kommt, dass eine gerechte Verteilung auf alle Transportunternehmungen im ganzen Land gesucht werden muss, was hohen Koordinationsaufwand mit sich bringt, der sich aber lösen lässt, wie dies die Erfahrungen in der Schweiz aufzeigen. Ein Wagnis Generalabonnement in Österreich wird sich zweifellos lohnen: Damit würden hierzulande sicherlich mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.